Ausbildung zum Steuerberater

Ausbildung zum Steuerberater

Die Steuerberater Ausbildung ist aufgrund des komplexen Steuersystems in Deutschland bei Unternehmen sehr beliebt. Deutschland hat weltweit das komplizierteste Steuersystem. Deswegen sind auch in keinem anderen Land Steuerberater so gefragt, wie hier. Ein krisensicherer Bereich, dafür sorgt die Politik. Eine Ausbildung die sich in jedem Fall lohnt.

Der Beruf des Steuerberaters gilt in Deutschland als einer der angesehensten Tätigkeiten überhaupt. Die Zukunftsaussichten sind gut, denn solange das deutsche Steuersystem ständig angepasst wird, benötigen Bürger und Unternehmen eine qualifizierte Beratung durch den Steuerberater ihres Vertrauens. Wer die komplexe Weiterbildung Steuerberater trotz der hohen Durchfallquote von fast 60 Prozent erfolgreich abschließen kann, kann sich selbständig machen oder mit ebenso guten Verdienstchancen in einer Kanzlei tätig werden.

Was macht die Ausbildung zum Steuerberater so attraktiv?

Die Tätigkeit eines Steuerberaters ist sehr vielseitig. Nach erfolgreichem Abschluss der Steuerberater Ausbildung beruft die Steuerberaterkammer den Bewerber als Steuerberater. Das setzt neben der fachlichen auch seine persönliche Eignung voraus.

Die wichtigste Aufgabe eines Steuerberaters ist die umfangreiche und korrekte Beratung seiner Mandanten in allen Steuerfragen. Dabei erstellt er die Steuererklärungen sowohl für Privatpersonen als auch für kleine Unternehmen, große Konzerne, Vereine und Organisationen. Seine Mandanten vertritt der Steuerberater auch bei finanzgerichtlichen Auseinandersetzungen. Außerdem richtet er Buchhaltungen ein, übernimmt das Führen der Bücher für Unternehmer und erstellt Jahresabschlüsse als Grundlage für die Gewinn- und Steuerermittlung.

Mit der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmen und der Notwendigkeit, Abschlüsse nach IFRS oder US-GAPP zu erstellen, warten weitere Herausforderungen auf die Steuerberater. Aufgrund der hohen Komplexität des deutschen und des internationalen Steuerrechts nimmt die Spezialisierung auch hier ständig zu. Einen großen Teil seiner Zeit widmet der Steuerexperte der betriebswirtschaftliche Beratung seiner gewerblichen Mandanten.

Die Zahl der Steuerberater in Deutschland steigt stetig, der Bedarf ist dennoch nicht gedeckt. Die Zukunftsaussichten sind also sehr gut für junge Steuerberater. Im Anstellungsverhältnis verdienen sie anfangs etwa 50.000 € p.a. Ein Drittel der berufenen Steuerberater wählen den Weg in die Selbständigkeit. Der Verdienst ist dann meist höher, die Verantwortung und der Arbeitsaufwand jedoch auch.

Ist eine Steuerberater Ausbildung das Richtige für mich?

Die Steuerberaterprüfung gilt als sehr anspruchsvoll und besonders schwierig. Sie muss vor der Steuerberaterkammer abgelegt werden und besteht aus einem schriftlich und einem mündlichen Teil.

Ohne umfangreiche und mehrwöchige Vorbereitung ist diese Prüfung nicht zu bestehen. Die Statistiken der letzten Jahre zeigen, dass viele Absolventen die Lehrgänge abbrechen. Von denen, die es bis zur Abschlussprüfung schaffen, bestehen nur etwa 50 Prozent. Wer sich für die berufliche Qualifikation zum Steuerberater interessiert, muss also eine große Portion Durchhaltevermögen mitbringen, verbunden mit sehr viel Fleiß und Verständnis von Freunden, Familie und Arbeitgeber. Förderlich sind ein gutes Verständnis für Zahlen, schnelles logisches Denken und eine gut ausgeprägte Merkfähigkeit.

Der Weg zur Zulassung für die Prüfung als Steuerberater führt über ein wirtschafts- oder rechtswissenschaftliches Hochschulstudium und eine mehrjährige berufliche Praxis. Üblich ist aber auch der Abschluss einer kaufmännischen Berufsausbildung mit einer anschließenden Qualifikation als Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter. Mehrjährige Berufserfahrung ist auch hier die Zulassungsvoraussetzung.

Welche Prüfungsvorbereitungskurse sind empfehlenswert?

In der Praxis haben sich verschiedene Formen der Ausbildung bewährt. Zum einen bieten viele Institute mehrmonatige Vorbereitungskurse auf die schriftliche Steuerberaterprüfung an. Oft sind es Fernlehrgänge, Abends- oder Samstagskurse, die bei privaten Bildungsanbietern, der IHK oder bei Fernstudienanbietern gebucht werden können. Die Dauer der Weiterbildung Steuerberater richtet sich dann nach der Häufigkeit der Veranstaltungen.

Wir haben für Sie eine Liste der beliebtesten Lehrgänge und Anbieter zusammengestellt.

Welche Ausbildungsinhalte erwarten mich?

Die Steuerberaterkammer fordert in ihren Prüfungen den Nachweis umfangreicher Kenntnisse aus allen Steuerbereichen und gibt damit die Inhalte für die Weiterbildung Steuerberater bereits vor. Die Weiterbildungen sollten also alle Fachgebiete abdecken, zusätzlich Techniken für die Prüfungsklausuren vermitteln und auf die mündlichen Prüfungen vorbereiten.

Die Ausbildungsinhalte sind vielfältig:

  • Steuern vom Einkommen und Ertrag
  • Verbrauch- und Verkehrssteuern
  • Erbschaftsteuer, Grundsteuer und Bewertungsrecht
  • Steuerliches Verfahrensrecht
  • Handelsrecht, Grundzüge des Bürgerlichen Rechts, des Gesellschaftsrechts und des Insolvenzrechts
  • Recht der Europäischen Gemeinschaft
  • Rechnungswesen und Betriebswirtschaft
  • Volkswirtschaft
  • Berufsrecht

Die meisten Inhalte sind sehr theoretisch ausgelegt. Die Sachverhalte werden stets auf der Grundlage der gültigen Steuergesetze, Richtlinien und Verordnungen sowie Urteile der Finanzgerichte beurteilt. Schwerpunkt sind die Steuern vom Einkommen und Ertrag, die weitere Sachgebiete tangieren, wie das Handelsrecht oder das Gesellschaftsrecht. Für die mehrtägige schriftliche Prüfung berücksichtigt die Kammer nicht zwingend alle Themen, aber in der mündlichen Prüfung können natürlich Fragen zu allen Gebieten gestellt werden.

Wie erfolgt die Steuerberater Ausbildung und wie ist sie organisiert?

Absolventen der Ausbildung zum Steuerberater müssen aufgrund der komplexen Studieninhalte etwa 12 bis 18 Monate intensives Lernen einplanen. Die schriftlichen Prüfungen vor der Steuerberaterkammer finden stets im Herbst statt. Der mündliche Termin ist dann im darauffolgenden Frühjahr. So verbleibt genug Zeit für eine intensive Vorbereitung.

Teilzeitkurse bei örtlichen Schulungsinstituten bieten einen straffen Lehrplan und vermitteln die Inhalte sehr direkt. Bei einem Fernstudium ist der Lernende flexibler, muss sich aber selbst gut organisieren können. Je nach Anbieter gibt es auch hier verbindliche Präsenzseminare. Zusätzlich kombinieren viele Absolventen ihre Weiterbildung kurz vor den schriftlichen Prüfungen mit Klausurenkursen, die sie mit Originalprüfungen der Vorjahre die Klausurentechnik vertiefen und ihre Schnelligkeit trainieren. Diese Kurse können im Internet gebucht werden. Weiterführende Informationen zur Steuerberater Ausbildung finden Sie auch unter Steuerberater-Ausbildung.net

Die Seminare und die notwendigen Hausaufgaben, aber auch die Selbststudienzeit des Fernlehrganges nehmen circa 10 bis 15 Wochenstunden in Anspruch. Für die mündliche Prüfung lohnt es sich dann, ein gesondertes Training zu absolvieren.

Was kostet eine Steuerberater Ausbildung?

Die berufliche Fortbildung zum Steuerberater ist nicht günstig. Die Preise der Anbieter unterscheiden sich sehr, eine intensive und fachlich fundierte Vermittlung der umfangreichen Inhalte hat ihren Preis. Vollzeitkurse in Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung kosten etwa 5.000 €. Teilzeitkurse sind etwas günstiger.

Für zusätzliche Klausurenkurse müssen circa 1.500 € aufgebracht werden. Trainingskurse für die mündlichen Prüfungen kosten insgesamt etwa 500 €. Natürlich müssen auch Literaturkosten, Aufwand für Fahrten zu den Veranstaltungen, Übernachtung und Verpflegung etc. berücksichtigt werden. Schulungsinstitute selbst geben die Kosten für die gesamte Weiterbildung Steuerberater mit 10.000 – 15.000 € an.

Einige Bundesländer beteiligen sich mit Förderprogrammen an diesen Kosten, hier lohnt sich vorab eine gründliche Recherche.

Achtung: Die Vorbereitung erfordert sehr viel Fleiß

Die Bestellung zum Steuerberater durch die Steuerberaterkammer müssen sich die Anwärter mit sehr viel Fleiß und Durchhaltevermögen im wahrsten Sinne erarbeiten. Die Vorbereitung auf die Prüfungen erfordert einen enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Dafür wird neben der Unterstützung der Familie auch die des Arbeitgebers benötigt, der mit Freistellungen und flexibler Arbeitszeitgestaltung entscheidend zum Erfolg beitragen kann.

Angestellte in Steuerbüros haben hier einen entscheidenden Vorteil – sie können hier die notwendigen Jahre Berufspraxis vervollständigen und gleichzeitig alle Sachverhalte sofort in der Praxis anwenden. Berufsfremde können diese Weiterbildung daher nicht absolvieren.

Unser Fazit: Lohnt sich die Ausbildung zum Steuerberater?

Die Berufung des Steuerberaters ist ein lohnendes Ziel. Es warten sehr gute Verdienstmöglichkeiten und interessante Aufgaben in der Betreuung unterschiedlichster Mandanten. Doch leicht ist die Ausbildung nicht. Abbrecher- und Durchfallquoten von bis zu 60 Prozent sprechen eine deutliche Sprache.

Absolventen benötigen Fleiß, eine hohe Motivation und dürfen sich auch durch Misserfolge nicht entmutigen lassen. Für das Lernen und die eigentliche Prüfungsvorbereitung opfern sie so manches Wochenende und einige Urlaubstage. Unterstützung durch das familiäre Umfeld und durch den Arbeitgeber sind unbedingt notwendig.