Bilanzbuchhalter besetzen beratende Stellen im Unternehmensmanagement und stehen in ständiger Kommunikation mit der Geschäftsleitung. Die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter ist die Chance zum beruflichen und finanziellen Aufstieg für alle, die eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung in der Tasche haben. Sie ist der erste Schritt in Richtung Karrierespitze.
Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt eines Bilanzbuchhalters?
Auch wenn das Gehalt nicht der ausschlagende Faktor für die Entscheidung zur Weiterbildung sein sollte. Die guten Gehaltssaussichten motivieren viele die schweren Prüfungen vor der IHK zu bestehen.
Das durchschnittliche Gehalt eines Bilanzbuchhalters liegt im Jahr 2015 bei 3.300 € pro Monat (brutto).
Das Gehalt ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Zu berücksichtigen sind vor allem die Branche, in der die Tätigkeit ausgeübt wird, das Alter und somit auch die Berufserfahrung sowie das Bundesland in dem der Bilanzbuchhalter tätig ist. Auch die Größe des Unternehmens spielt oft eine Rolle bei der Gehaltsfrage.
Bilanzbuchhalter in der Industrie verdienen am meisten gefolgt vom Handel und der Informationstechnologie. Das Einkommen der Bilanzbuchhalter im Dienstleistungsbereich liegt aktuell etwas unter dem Durchschnitt.
Die Daten zu den Gehältern basieren auf einer Umfrage der Internetseite Gehaltsvergleich.com (Stand: Oktober 2015). Befragt wurden 1.346 Bilanzbuchhalter in den Jahren 2014 und 2015. Alle Angaben sind gerundete Bruttowerte.
Gehalt nach Alter
Ein wesentlicher Faktor bei der Gehaltsbestimmung ist das Alter. Das Alter und somit auch die Anzahl der Berufsjahre ist ausschlaggebend für die Höhe des Bruttogehaltes. Mit steigender Berufserfahrung steigt auch der Verdienst.
Als junger Berufsanfänger liegt das Einstiegsgehalt als Bilanzbuchhalter zwischen 2.600 und 2.900 €. Arbeitnehmer mit mehr Berufserfahrung verdienen zwischen 3.000 und 3.600 € pro Monat.
Gehalt nach Geschlecht
Wie in den meisten Berufen haben auch beim Bilanzbuchhalter die Männer die Nase vorn bei den Gehaltsaussichten. Der Grund hierfür ist oft eine höhere Position im Unternehmen wie z.B. im Bereich Management. Oft ist diese Position auch mit Personalverantwortung verbunden. Hier könnte man die Faustregel anführen, je größer die Verantwortung, desto höher das Gehalt.
Gehalt nach Bundesland
In Deutschland gibt es keinen allgemeingültigen Tarifvertrag für Bilanzbuchhalter. Deswegen fällt ihr Bruttogehalt in den verschiedenen Bundesländern und Branchen teilweise sehr unterschiedlich aus. Branchenintern sind allerdings teilweise Regelungen zum Verdienst der Bilanzbuchhalter getroffen, so dass hier die Schwankungen nicht ganz so groß sind.
Gehalt der Bilanzbuchhalter im öffentlichen Dienst nach TVöD
Bilanzbuchhalter, die beim Bund, Ländern oder Gemeinden arbeiten, werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) entlohnt. Ihr Abschluss wird mit Meistern und Fachwirten gleichgesetzt. Damit erfolgt nach dem TVöD die Eingruppierung in die Gruppen E9 bis E12 für Bachelor- oder Fachhochschulabsolventen.
Welche Entgeltgruppe genau zutrifft, hängt immer von der konkreten Stelle ab. Stellen mit Personalverantwortlichkeit und Führungstätigkeit gruppieren Arbeitgeber höher ein. Als Berufsanfänger in Stufe 1 erhalten Bilanzbuchhalter beispielsweise ein Grundgehalt von 33.000 Euro brutto, plus Zulagen. Mit weiterer Berufserfahrung steigt das Gehalt stufenweise. Nach 10 Jahren erreicht das Grundgehalt in Stufe 5 etwa 43.000 Euro. Vergleichsweise liegt das Einstiegsgehalt in der Gruppe E12 bei 40.000 Euro und klettert auf etwa 63.000 Euro.
Hinweis: Die Werte stammen aus dem TVöD 2015 und können von anderen öffentlichen Tarifverträgen abweichen.
Ausbildung oder Studium?
Die meisten Bilanzbuchhalter haben eine klassische IHK Weiterbildung hinter sich. Die Art der Ausbildung spielt in Bezug auf das Gehalt jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind Berufserfahrung, Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Gehaltsverhandlung.
Laut einer Studie der Vergütungsberatung Personalmarkt haben nur 14 Prozent der angestellten Bilanzbuchhalter studiert. 86 Prozent haben meist eine klassische Bilanzbuchhalter-Karriere hinter sich, d. h. ein kaufmännische Ausbildung, einige Zeit Berufserfahrung in der Buchhaltung eines Unternehmens und danach die Prüfung zum Bilanzbuchhalter bei der IHK absolviert.
Die Gehaltsverhandlung
Bei den persönlichen Fähigkeiten spielen auch Ihre Kenntnisse bei Gehaltsverhandlungen eine entscheidende Rolle! Denn nur wer sich richtig verkaufen kann, bekommt auch das Gehalt, was er verdient. Es schadet also nicht, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie man dem Chef in der nächsten Gehalsverhandlung gegenüber tritt.
Gehen Sie keinesfalls unvorbereitet in eine Gehaltsverhandlung hinein!
Vermögenswirksame Leistungen und Weihnachtsgeld
Die schlechte Nachricht zuerst: Ein genereller gesetzlicher Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen oder Weihnachtsgeld besteht für Bilanzbuchhalter nicht. Nur Beschäftigte, deren Anspruch in einem Tarifvertrag oder in ihrem Arbeitsvertrag festgelegt wurde haben Anspruch auf diese Leistungen.
Das Weihnachtsgeld wird oft als Zusatzbonus zum Gehalt am Jahresende als Belohnung für treue Dienst und als betriebsbindend betrachtet. Vorbehalt einer freiwilligen Zahlung: Bei Arbeitsverhältnissen, die keine vertragliche Regelung bezüglich des Weihnachtsgeldes beinhalten, ist der Arbeitgeber im Fall einer entsprechenden zusätzlichen Auszahlung zum Gehalt dazu verpflichtet, auf deren Vorbehalt der Freiwilligkeit hinzuweisen. Versäumt er dies drei Jahre in Folge, so entsteht beim Arbeitnehmer automatisch ein Rechtsanspruch auf die Zahlung.
Anbieter von Bilanzbuchhalter Lehrgängen
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